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Sonntag, 11. März 2007

Jonathan Enns ist draußen

Bei DSDS konnte Jonathan Enns diesmal mit seinen etwas aufdringlichen und künstlichen Charmeattacken nicht punkten. Da half kein "ich zeig euch meine Zunge, denn ich bin heißßßßß" oder anderes cooles Flirten mit dem weiblichen Publikum, was bei ihm einfach die Authenzität und das Image als lieber Schmusebär kaputt macht. Und die Jury nutzte auch die Gelegenheit, ihn diesmal auf die Abschussliste zu setzen. Seine Leistung sei für dieses Stadium des Wettbewerbs nicht mehr ausreichend gewesen, zu dünne Stimme, zu flach im Ausdruck. Dabei wars gar nicht so ausdruckslos oder langweilig, er hat sich schon bemüht, Charme rüberzubringen, aber eben zu oberflächlich und deplaziert. Was etwa seine Bühnenpräsenz angeht ist er besser als Julia Falke gewesen, die diesmal als große inzenierte Überraschung nicht "nach vorne" musste und damit die Prognose Dieter Bohlens widerlegte. Julia schaute nämlich während ihres Gesangs die ganze Zeit nervös nach links und rechts und machte ein eher genervtes als die Leute begeistern wollendes Gesicht. War ihre Anspannung wirklich derart stark, wie Heinz Henn analysierte? Aber sie hatte zu ihrem Glück Anja Lukaseder als Schutzpatronin, die ihren Typ ("nettes Mädchen") mag und für sie ein Wort einlegte. Bemerkenswert auch das leichte "Schwächeln" von Lisa Bund, das Dieter Bohlen feststellte. Er meinte offen, dass Lisa irgendetwas am Herzen haben muss, das sie bedrücke, und goss damit Öl in das Feuer. Denn seit einigen Tagen schon ist bekannt, dass Lisa mit den anderen Kandidaten Zoff hat. Viele wie Martin Stosch meinten im Fernsehinterview, sie sei eine Diva, ein Eindruck, der wohl durch die von der Bildzeitung ihr auferlegte Favoritenrolle maßgeblich gefördert wurde. Aber auch Lisa selbst gibt, auf die Vorwürfe angesprochen, offen zu, dass sie sehr ehrgeizig ist und gewinnen will, der Zwist ist wohl in mancher Hinsicht auch hausgemacht. Es kommen dann noch charakterliche Dinge hinzu, Lisa erlaubt sich offenbar allzu offene und bisweilen schadenfrohe Kommentare über andere, für die man angesichts ihrer Situation sicherlich auch noch viel empfindlicher ist als sonst. Und selbst mit ihrer Zimmernachbarin und Verteidigerin bis zum Schluss, Lauren Talbot, hat sie sich zerstritten. Vielleicht auch deswegen, weil Lauren in Hinblick auf das, was sie sagt und wie sie auf andere wirkt, wahrscheinlich um einiges vorsichtiger und sensibler ist als Lisa? Zu leiden allerdings hatte am Ende doch Lisa und nicht die anderen, und wie Bohlen sagte hatte das die Qualität ihres Auftritts etwas gemindert, Lisa wird nun also womöglich erst recht Schwierigkeiten haben, sich mit den anderen zu versöhnen. Max Buskohl konnte sich vom etwas ungewöhnlichen "Nischenmusik"-Sänger diesmal wirklich zu einem Favoriten etablieren, denn er war mit Leib uns Seele bei seinem Auftritt dabei. Genauso ausdrucksstark und authentisch sang auch Lauren, und die Jury verzeihte ihr dafür auch den ein oder anderen schiefen Ton, aber nicht aus Gnade, sondern weil diese das transportierte Gefühl nicht schmälern konnten. Für Dieter Bohlen ist sie jemand, mit dem man "garantiert Platten verkaufen" könne, möglicherweise im Gegensatz zu anderen, die alle Töne richtig singen. Ein Seitenhieb auf Francisca Urio? Die hatte sehr gut performt und machte sich diesmal auch als einzige die Mühe, als Agentendame mit "Licence to Kill" eine ungewöhnliche Facette von sich zu zeigen, aber die Jury vermisste, um es kurz zu sagen, doch wieder die finale Prise Authentizität. Auch Favorit Mark Medlock bekam diesmal Abstriche wegen fehlender Überzeugungskraft, Anflüge von Cabaret wollte Heinz Henn gesehen haben. Doch was hat der bloß gegen Cabaret? Martin Stosch war definitiv vom einstigen Wunderknaben auf die Position eines sich kaum verbessernden Langweilers gesunken, zumindest wenn es nach Henn und Lukaseder geht. Lediglich Dieter Bohlen lobte seine einzigartige Ruhe und Gelassenheit auf der Bühne. Und Thomas Enns Auftritt hatte diesmal auch nur mittelmäßige Qualitäten, sodass sich die Regisseure am Ende das "Highlight" erlauben konnten, ihn im Doppelpack mit seinem jüngeren Bruder als letzte zwei "da vorne" bangen zu lassen. Diesmal musste allerdings schon mal keine Kandidatenfamilie in Tränen versinken, und auch Jonathan zeigte sich nach dem Ausscheiden genauso cool, wie er es vorher beim Auftritt war, anders als die ein oder andere vorher siegessichere Mädchenband bei einem anderen Wettbewerb. Dafür wirklich Respekt!

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